Oh du lieber Himmel…wo fange ich da nur sinnvoll an.

Für meine Begriffe eine tolle Kindheit, bis mich 1956 nach der 3. Polio Impfung die Kinderlähmung erwischte.Nach 2 1/4 Jahren verließ ich die Kinderheilstätte in Aschau als genesen und dank der Impfung, auch ohne äußere Schäden.  Dann begann der Ernst des Lebens und per Privatlehrer holte ich in einem Jahr den verlorenen Schulstoff auf, um danach auf die staatliche Fachhochschule für Gold- und Silberschmiede  in Kaufbeuren/Neugablonz gehen zu können.  Es folgten 2 weitere Jahre an der FH in Pforzheim, um danach 1968 in Paris bei einem bekannten Juwelier hospitieren zu können. Durch diesen Juwelier gelangte ich dann nach Brasilien, um in der dortigen Zentrale in der Entwurfsabteilung in Rio de Janeiro, den Schmuck für den europäischen Markt zu entwerfen half.

Es war zugegeben eine sehr anstrengende, aber ebenfalls sehr aufregende Zeit in meinem jungen Leben, bevor ich in Deutschland endlich auch Fuß fasste. 10 Jahre arbeitete ich bei einem Münchner Juwelier, der mir die Chance bot, nur Schmuck von internationalen Goldschmiede Künstlern in seiner Dependance zu führen. Welches wiederum auch internationales Klientel wie viele arabische Fürstenhäuser und vornehmlich die saudische Königsfamilie zunehmend anzog.

Im Jahr 1984 fasste ich den Mut, mich mit einer eigenen Schmuck- und Bildergalerie selbständig zu machen.

Es war ein absolutes Risiko, denn so eine Kombination gab es bisher nicht in Deutschland. Ich musste sehr kleine Brötchen backen und ackern wie ein Pferd, aber der Mut brachte auch den erhofften Erfolg. Nach 10 Jahren verkaufte ich die Galerie und begann nur noch für besondere Kunden und deren Freundeskreis im eigenen Atelier zu arbeiten. Nebenbei arbeitete ich mich ins Metier meines Lebensgefährten ein, der als Drehbuchautor und Regisseur tätig war und wurde sein Mädchen für alle Fälle.
So gelangte ich also in eine der verrücktesten Branchen, von der viele Leute eine völlig falsche bis gar keine Vorstellung haben und auch das habe ich nie bereut.