
Kampf den Schmerzen
Public Gesundheit
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Osteoporose, Arthrose, Fibromyalgie. Auf mehrfachen Wunsch und Erfahrungen einiger Betroffener, hoffe... View more
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Osteoporose
Miese Nacht gehabt. Diesmal kamen die Entzugserscheinungen unerwartet früh und heftig. Aber ich bin das Opioid los und darauf kommt es an. Die Schmerzen haben etwas nachgelassen und ich humpele immer noch durch die Bude, aber ohne Schmerzmittel. Draußen ist blauer Himmel und der lockt natürlich, doch leider kann ich noch nicht raus. Zum Fahrradfahren ist es zu kalt und Gehen liegt noch in der Zukunft. Jetzt muss ich damit beginnen, die tägliche Dosis Kortison wieder auf das Normalmaß zu reduzieren. Wie immer bei starken Rheumaschüben habe ich die Dosis verdoppelt, aber wegen der fortgeschrittenen Osteoporose ist das eine zweischneidige Angelegenheit. Ist es nicht schade, dass man bei den Eltern nicht den Körper reklamieren kann, den sie da aus ihren Genen zusammengebastelt haben? Bei mir hätten sie ruhig etwas sorgfältiger sein können.
Moin. Zur Zeit ist das Rheuma hyperaktiv und nachdem etliche Jahre hauptsächlich die linke Körperseite betroffen war, hat es sich jetzt verschiedene Gelenke der rechten Seite vorgenommen. Schulter und Ellenbogengelenk geben gerade mal Ruhe, die Hüfte geht so, aber im rechten Fuß ist die Hölle los. Jetzt nehme ich seit einer Woche wieder das Opioid, aber selbst damit kann ich nicht richtig gehen. Rheumatypisch ist es morgens besonders schlimm und läßt dann etwas nach. Nachdem die Brustwirbel gebrochen waren habe ich wochenlang das Schmerzmittel nehmen müssen und jetzt ist es wieder soweit. Damals habe ich Müdigkeit als typische Nebenwirkung nicht erlebt, doch diesmal erwischt mich auch das. Die Verführung ist groß: nimm zwei Tabletten, dann bist du halbwegs schmerzfrei, zusätzlich kommt die Müdigkeit und du kannst den Tag auf dem Sofa wegdämmern. Ich wusste aber auch, dass das passieren wird und deshalb gibt es die Tabletten nur, wenn es absolut nicht anders geht. Ich müsste auch auf das nächst stärkere Schmerzmittel umsteigen, doch das kommt erst recht nicht in Frage. Ich habe keinen Bock auf die unvermeidlichen Entzugserscheinungen. Praktischerweise sind die Schmerzen beim Fahrradfahren sehr viel geringer als beim Gehen und so läßt sich der Einkauf bewältigen. Und ich habe die Nachbarn und Freunde, die jederzeit für mich einkaufen gehen, wenn es bei mir überhaupt nicht mehr geht.
Trotz der Schmerzen ist die gute Laune vom letzten Dienstag weiterhin da, außerdem wird Im nächsten Leben alles besser. Ich danke dem Schicksal, das mich mit unkaputtbarem Optimismus und Pragmatismus ausgestattet hat.
Durch die Feiertage sind die regelmäßigen Besuche im Fitnessstudio in Unordnung geraten. Im letzten Januar habe ich damit angefangen und jetzt ist genug Zeit für einen Fazit vergangen. Mit den Übungen war ein Risiko verbunden, denn die von der Osteoporose betroffenen Wirbel hätten noch weiter kaputtgehen können. Die Rheumatologin war strikt dagegen, doch ich habe in solchen Dingen einen unkaputtbaren Optimismus. Jetzt nach Ablauf eines Jahres kann ich feststellen, dass es sich gelohnt hat. Der Muskelaufbau besonders im Rücken hat die Wirbelsäule stabilisiert und es ist schon lange her, dass ich das letzte Mal zum Tilidin greifen musste. Mein Rücken sieht trotzdem etwas merkwürdig aus, denn am unteren Rand der Schulterblätter wölben sich vier Wirbel nach außen. Wer außer mir hat schon eine Kreissäge (oder einen Hahnenkamm) auf dem Rücken zu bieten?
Vor einem Jahr hatte ich schon überlegt, wann ich betreutes Wohnen planen sollte, doch heute sieht es ganz anders aus. Beim nächsten Umzug wird es mit ziemlicher Sicherheit wieder in eine ganz normale Wohnung gehen. Mein Wandertrieb hat deutlich nachgelassen, von der nächsten Wohnung geht es wohl nur noch ins Heim oder unter den Rasen …. aber das habe ich auch gesagt, als ich in die jetzige Wohnung eingezogen bin 🙂
Stimmt @Yossarian und wie heißt es so schön:“Wer heilt, hat Recht“.
Einen super schönen, schmerzfreien Tag wünsche ich!
Danke, @seestern47 , davon bin ich nicht kleinzukriegen. Die Behandlung mit dem Tens-Gerät hat tatsächlich funktioniert. Ellenbogen schmerzfrei, Schulter weitgehend, als Nächstes ist die Hüfte dran. Solche Geräte waren schon einmal in Mode. Ich kann mich erinnern, dass ein Orthopäde mit so einem Dings meine Gelenke behandelte, bevor die Diagnose Rheumatoide Arthitis feststand und ich passende Medikamente bekam. Später kamen die Dinger wohl aus der Mode, aber jetzt erzählte die Rheumatologin, dass Ärzte die Behandlung damit neuerdings wieder für sinnvoll halten. Mir ist nicht klar, warum der Schmerz in den Gelenken nachlässt, wenn ich Strom durch die obersten Hautschichten leite, aber ich muss nicht alles wissen. Wichtig ist nur, dass die Schmerzen nachlassen. Sie sind zwar auszuhalten, aber doch lästig.
Gute Besserung weiterhin @Yossarian
Mal wieder etwas zum Thema Schmerzen. Die Entzündung im rechten Hüftgelenk ist wirklich hartnäckig. Es gab mit etwas Abstand zwei Spritzen mit Kortison direkt in das Gelenk und die haben nichts gebracht. Dafür tun zusätzlich noch andere Gelenke weh und ich habe den Eindruck, dass das Rheuma sich neue Gelenke ausgesucht hat. Noch mehr Kortison zusätzlich zu meiner normalen Tagesdosis will ich nicht. Die Osteoporose hat in der Wirbelsäule schon einiges angerichtet und mehr Kortison würde ihr nur einen zusaätzlichen Schub geben. Den nächsten regulären Termin bei der Rheumatologin habe ich Anfang Januar und bis dahin kann ich es aushalten. Einen Extratermin kann ich mir abschminken, die Praxis ist eh überlaufen.
Bei letzten Mal hat sie mir ein „Tens-Gerät“ empfohlen und das habe ich mir zugelegt. Laut Beschreibung soll das Schmerzen lindern und deshalb teste ich es jetzt an einem der neu betroffenen Gelenke. Nach ein paar Tagen mit 2 x 30 Minuten täglich unter Strom scheint der Schmerz dort tatsächlich weniger zu werden. Mal sehen, was daraus wird. Nächste Woche probiere ich es an einer anderen schmerzenden Stelle aus.
Das ist was der Kardiologe erklärte: das Herz hat keine Schmerznerven und wenn von dort ein Alarm kommt, dann muss das Gehirn den irgendwo anders anzeigen. Das kann der bekannte Schmerz in Arm und Brust sein, kann unter Umständen aber auch anders aussehen.
Es ist gut, dass Du beim Arzt warst @Yossarian!
Der Ehemann einer Freundin ist wegen akuten Rückenschmerzen und Unwohlsein zum Arzt. Der Arzt meinte, er solle Ibuprofen nehmen. Am nächsten Mann war der Mann tot – ein Herzinfarkt.
Danke für die Rückmeldung, @seestern47 . Der Kardiologe hat mir eine Menge mehr zu den Schmerzen beim Herzinfarkt erklärt. Beim nächsten Mal kann ich die besser einordnen. Spannend fand ich die unterschiedlichen Reaktionen, wenn ich die „dann ist es eben so“-Geschichte erzähle. Der Urlaubsvertreter meiner Hausarztpraxis konnte damit überhaupt nicht umgehen. Ob es daran liegt, dass er ein braver Katholik ist?
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