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  • Was ist der Mensch?

    Von seestern47 am 8. Juli 2025 um 9:16

    Albert Camus bringt es auf den Punkt: „Der Mensch ist nichts an sich. Er ist nur eine grenzenlose Chance. Aber er ist der grenzenlos Verantwortliche für diese Chance.“

    realo antwortete vor 4 Monaten, 4 Wochen 12 Mitglieder · 24 Antworten
  • 24 Antworten
  • realo

    Mitglied
    10. Juli 2025 um 12:09

    Es ist mir erst gestern wieder gesagt worden von einer jungen Verkäuferin eines Geschenkeladens, die Fehler bei den Anderen finden ist typisch europäisch.

    Camus macht das nicht, er stellt die menschliche Verantwortung in den Vordergrund. Auch die Verantwortung, die eigenen Fehler zu korrigieren.

  • Yossarian

    Mitglied
    10. Juli 2025 um 10:28

    @seestern47 Zu dem Zitat aus dem Beitrag von @bono . Bei einer so negativen Einstellung den Mitmenschen gegenüber hätte ich mich schon längst aus dem Leben verabschiedet. Aber ich vermute, dass diejenigen, die solche Aussagen machen, sich selbst als Ausnahme ansehen. Sie sind es ja schließlich, die das Schlechte bei den anderen entdeckt haben. 😉

    • Diese Antwort wurde in vor 4 Monaten, 4 Wochen um  Yossarian geändert.
  • seestern47

    Mitglied
    10. Juli 2025 um 9:29

    @Bono

    Treffend formuliert – aber schon ziemlich misanthropisch, oder? 😉

  • Bono

    Mitglied
    9. Juli 2025 um 13:30

    Antworten auf diese vermeintlich simple und doch so philosophische Frage gibt es sicher viele.

    Einfache und auch solche, die über oberflächliche Erklärungen hinausgehen.

    Ebenfalls nur einfach zutreffend, von

    HENRY de MONTHERLANT (1896–1972)

    „Der Mensch ist immer gefährlich. Wenn nicht durch seine Bosheit, dann durch seine Dummheit. Wenn nicht durch seine Dummheit, dann durch seinen Verstand.“

  • Heigi

    Mitglied
    9. Juli 2025 um 12:42

    @Webra: Ich sehe in dem, was Camus sagt, keinen Gegensatz zu den von dir zitierten Philosophen aus verschiedenen Epochen. Alle haben doch den besseren Menschen vor Augen, wissen aber, dass sie einem Ideal nachhängen. Philosophie kann mMn nie ohne die Realität auskommen, wobei auch dieser Begriff wieder hinterfragt werden kann (s. Höhlengleichnis).

  • Yossarian

    Mitglied
    9. Juli 2025 um 12:24

    Ich stimme dir zu, @seestern47 , mit der Einschränkung, dass „Der Mensch ist nichts an sich….“ zuviele Interpretationsmöglichkeiten bietet. @GSaremba61 schrieb „[…] Camus, wenn ich mich recht erinnere, spricht über den Sinn des Lebens,
    den es nicht gibt. Lediglich die Möglichkeit das Leben in die eigene
    Hand zu nehmen – kann ich auch falsch verstanden haben.
    […]“ und mit dieser Zusatzinformation bekommt das Zitat für mich einen Sinn. Für sich allein stehend, ohne zusätzliches Wissen über den Autor oder den Zusammenhang aus dem es stammt, ist es meiner Ansicht nach mehrdeutig.

  • realo

    Mitglied
    9. Juli 2025 um 12:04

    Finde das Zitat am Anfang von Albert Camus für sehr schlüssig: „Der Mensch ist, nichts an sich. Er ist nur eine grenzenlose Chance. Aber er ist der grenzenlos Verantwortliche für diese Chance.“

    Ich bin überzeugt, dass die Verantwortung im Leben die Moral erst möglich macht, gebe ich sie ab, bin ich den Kräften willenlos ausgeliefert.

  • seestern47

    Mitglied
    9. Juli 2025 um 9:06

    @GSaremba61

    Dem stimme ich uneingeschränkt zu – der Mensch ist keine Krönung, sondern eine Möglichkeit. Und genau darin liegt seine Würde wie auch seine Zumutung: Er muss wählen, wer er sein will.

    @Yossarian

    Camus hat das scharf umrissen – „grenzenlose Chance“ klingt großartig, aber als „grenzenlos Verantwortlicher“ stellt klar: Ausreden gelten nicht. Wer sich selbst ernst nimmt, bleibt nicht Zuschauer seiner Möglichkeiten – er wird Handelnder. Und manchmal scheitert er dabei. Auch das gehört zur Freiheit.

  • Webra

    Mitglied
    8. Juli 2025 um 19:55

    Auch ein Philosoph sollte doch die Realität erkennen.

    Ein Mensch ist ein mobiles Lebewesen. All sein tun und unterlassen dient der Befriedigung von Bedürfnissen. Alle Befriedigungen von Bedürfnissen, die für sein Überleben wichtig sind,

    entziehen sich seiner Willensbeeinflussung. In diesen Bereichen ist er somit nicht frei. Auch die prägnanten körperlichen und geistigen Fähigkeiten sind aufgrund der genetischen Prägung

    festgelegt. Willentliche Veränderungen sind hier nur in einem bestimmten Maß möglich.

    Diese körperlichen und geistigen Fähigkeiten bestimmen, neben der Umwelt, in der er geboren wird, sehr stark seine Entwicklungsmöglichkeiten. Das System Leben in seiner Gesamtheit ist ein nicht zu erklärendes Wunder.

    Wie kann man so etwas als Nichts bezeichnen?

    Diese Philosophen haben die Realität erkannt:

    ARISTOTELES

    Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Tier, das durch Gemeinschaft und Tugendhaftigkeit sein Wesen entfaltet.

    IMMANUEL KANT:

    Der Mensch als moralisches Wesen, das durch Autonomie und das „moralische Gesetz in sich“ geprägt ist.

    FRIEDRICH NIETZSCHE:

    Der Mensch als werdendes Wesen, das sich ständig neu erschafft-der „Übermensch“ als Ideal einer

    Selbsttransformation.

    • Diese Antwort wurde in vor 5 Monaten um  Webra geändert.
  • Heide79

    Mitglied
    8. Juli 2025 um 19:42

    Für Camus war ja auch „das Absurde“ ein wichtiger Begriff. So schrieb er im Essay „der Mythos von Sisyphos“ wo dieser von den Göttern dazu verurteilt war, einen großen Stein immer wieder von neuem einen Berg hinaufzuwälzen, der dann von selbst wieder hinunterrollte, dass „der Kampf gegen Gipfel ein Menschenherz auszufüllen vermag. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“ – So verkürzt klingt das natürlich etwas seltsam, aber wie er diese Gedanken entwickelt, ist schon sehr spannend.

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