Startseite › Foren › Themen des Tages › Und da waren es nur noch zwei...
Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst! Es ist toll zu hören, wie engagiert du dich für die Menschen an der Landshuter Allee einsetzt. Dein Einsatz für den Tunnelbau zeigt, wie wichtig persönliches Engagement und Bürgerinitiativen sind. Ich hoffe sehr, dass eure Bemühungen Erfolg haben und die Anwohner bald entlastet werden. Bleib dran!

Ich bin schon vom Elternhaus her SPD-geprägt gewesen, als ich in München politisch tätig wurde. Viele Jahre zuvor ohne Mandat. Dann kamen durch die ehrenamtliche Tätigkeit zunehmend auch Anwälte auf mich zu, wenn deren Mandanten vor Gericht ihre Wohnungen verlieren könnten und für alle Fälle eine neue Wohnung gefunden werden musste. Von der SPD zeigte man immer nur den Weg durch die Instanzen auf. Hilfe erhielt ich stets unbürokratisch von der CSU. Als SPD-Mitglied mit Mandat wollte ich dann unsere Landshuter-Allee als einzige Nord/Südachse untertunnelt haben. Täglich rollen den dort lebenden Menschen in einem Abstand von nur 6 Metern bis zu 150.000 Kraftfahrzeuge förmlich durch die Wohnung. Die Stickstoffwerte sind bereits um 11 Uhr Vormittags um das Doppelte überstiegen, wie ich anlässlich eines Fernsehbeitrags in der Sendung „Fakt“ an den Mess-Stationen bewies. Rot-Grün stellte sich stur. Nach fünf Jahren zähen Ringens war der Beschluss zur Untertunnelung im Stadtrat beschlossen. Nach der Kommunalwahl kappte man den Baubeschluss durch SPD und Grüne schon in der ersten Sitzung. Da trat ich dann in die CSU ein und erfuhr von Ilse Aigner als Wirtschaftsreferentin im bayr. Landtag, die Stadt habe nie einen Zuschuss für den Tunnelbau beim Land beantragt. Wir gründeten eine Bürgerinitiative und wollen noch immer den Tunnel haben, der den Anschluss an die Südautobahnen ermöglicht und den dort lebenden knapp 20-tausend Menschen das Leben mit dem zunehmenden Verkehr endlich erleichtert.
München wirft 1, 4 Milliarden für Radwege raus, obwohl viele Radwege bereits vorhanden sind und nur der StVO entsprechend genützt werden müssten. Aber die Baukosten für den Tunnel waren der Stadt zu teuer. Mach solchen Schwachsinn mal den betroffenen Bürgern klar.
Auf der politisch kommunalen Ebene erlebe ich das auch so, das Engagement und die Persönlichkeit zählt mehr als die Parteizugehörigkeit. Ich agiere parteilos und das funktioniert. Wobei wenn man in Bayern Mitglied der CSU ist, öffnet das fast automatisch einige Türen, die sonst verschlossen bleiben. Die Parteipolitik hat einen Stellenwert und da gibt es auch Extreme und es wird weit übers Ziel hinausgeschossen so, dass letztlich gar nichts passiert.
@realo Wenn man sich politisch für die Gesellschaft engagiert, dann spielt das Parteibuch ohnehin keine Rolle. Man versucht gemeinsam, für die Bürger das Beste herauszuholen. Nichts ist schlimmer als parteibedingte ideologische Verblendung, welche manches notwendige Vorhaben leider zu Fall bringt.
Ich lebe als Berliner seit 30 Jahren in Bayern, eine CSU kann mir gestohlen bleiben, auch wenn ich in der Stadtpolitik mit ihnen zusammenarbeite. Jedoch kommunal geht es mehr um den Menschen und weniger um das Parteibuch. Söder bleibt Söder, da helfen keine Pillen.
seestern47 Es sind diese Einladungen nicht geheim. CSU- Mitglieder bekommen sie offeriert und dann kann man zu- oder absagen. Was den damaligen Job betraf, so war es zwar sehr anstrengend, aber auch sehr erkenntnisreich. Ich erinnere den ersten Tag, wo eine irre Hitze herrschte. Die Brauereien hatten uns Wasser angeliefert. Unsere erste Überraschung war schon bei der Ausgabe, kein Gedrängel und jeder Geflüchtete, der vor uns stand, sah sich vor der Annahme der Flasche erst um, ob der Hintermann/Frau das Wasser nötiger hatte. Die zweite Überraschung war, ich konnte die vom Goethe-Institut angeforderten Muttersprachler wieder entlassen, denn alle jüngeren Leute sprachen Englisch. Da erst erfuhren wir, in Syrien ist die englische Sprache ab dem ersten Schuljahr ein Pflichtfach. Bei uns übrigens erst ab dem 3. Grundschuljahr. 😉 Viele Geflüchtete hatten zuvor ihre Häuser verkauft und das Geld lagerte auf Banken in der Türkei. Die Leute gaben uns bei der Registrierung ihre Kontodaten bekannt. Erst wenn das Geld aufgebraucht war, gab es Hilfen vom deutschen Staat. Das wusste ich bis zu dem Zeitpunkt auch nicht. Ich könnte ein Buch schreiben über die damalige Zeit und zu einigen syrischen Geflüchteten habe ich noch immer guten Kontakt. Sie sind längst bestens integriert und sind geschätzte Mitarbeiter, gerade in unseren Handwerksbetrieben.
Ach, wie sich die Zeiten ändern! Vom „bissigen Hund“ zum Söder-Fan – das nenne ich mal eine Charakterentwicklung, die selbst Hollywood neidisch machen würde! 😉 Wer hätte gedacht, dass hinter der Politikerfassade ein guter Zuhörer und Stammtischliebhaber steckt?
Vielleicht sollten wir öfter an solchen geheimen Stammtischen teilnehmen. Hut ab vor deinem Engagement als Flüchtlingsbeauftragte!
Cocco Genau weil wir Bayern eben a bissl muhhacklig und stur san.
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