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  • Langeweile…

    Von Stadtwolf am 17. Februar 2025 um 9:55

    Ein noch nicht erforschter Zustand.Der tritt auf,wenn nichts passiert.Besonders betroffen sind Wartezimmer, Kontaktplattformen und Sonntage.Das Problem der Langeweile: Je mehr man sich mit ihr beschäftigt,desto stärker wird sie.Wer schon mal aus Langeweilegegoogelt hat,warum Langeweile existiert wird auch nicht fündig.Ein Buch lesen geht auch nicht,wenn sich die Lesesbrille versteckt hat.

    Eine Bahnbrechende Studie hat ergeben,Dass Menschen in extremer Langeweile sogar bereit sind das TV stundenlang schauen.Man kann soviel gegen Langeweile tun. Z.B. die Wände der eigenen Wohnung betrachten.Habe ich gestern im Selbstversuch 3Stunden gemacht.Hat auch nichts gebracht.Danach kommt der Moment indem man es besser weiß.Ich hätte es ahnen können,ich hätte es wissen müssen,ich wusste es sogar,aber erst hinterher,das nennt sich Weisheit im Rückblick.

    Eine angenehme Woche ohne Langeweile wünsche ich @all wir haben ja das FfS

    realo antwortete vor 9 Monaten, 3 Wochen 10 Mitglieder · 11 Antworten
  • 11 Antworten
  • realo

    Mitglied
    17. Februar 2025 um 13:21

    Erlebe Langeweile eher bei jüngeren Menschen, wenn sie nicht von außen bespaßt werden, denn die Fähigkeit von innen heraus kreativ zu sein, fehlt ihnen meist noch. Langeweile für einen Rentner ist genau das zu erreichende Ziel, mal keiner der einem sagt, was zu tun ist. Ich habe so viel Zeit, mir ist so oft langweilig, da komme ich auf die tollsten Ideen und ich mache das dann auch und weg ist die Langeweile. Auf wirklich gute Ideen komme ich nur mit dem Leidensdruck der Langeweile. Auch im Wartezimmer beim Arzt, ich breche schnell eine Kommunikation vom Zaun mit den Mitpatienten, was die über mich denken ist mir egal. Hauptsache der quälenden Langeweile beim Warten ist etwas entgegengesetzt.

  • Yossarian

    Mitglied
    17. Februar 2025 um 12:39

    @Carlinette Ich stimme dir weitgehend zu. Nur den „Gegenentwurf zur Langeweile“ sehe ich völlig anders. Nach meiner Erfahrung entsteht Langeweile, wenn ich es nicht aushalte, dass nichts von den eigenen Gedanken und Emotionen ablenkt. In der Meditation lasse ich das zu und erlebe, dass ich nur teilweise Kontrolle über sie habe. Meditation ist kein Selbstzweck, sondern bestätigt die buddh. Philosophie des Geistes sozusagen im praktischen Versuch. Deshalb finde ich im Gegensatz zu dir „den Wust von Vorstellungen […], die wie Wolken kommen und sich wieder verziehen“ nicht nervig, sondern lehreich.

    Ich merke, dass manchmal eine Leere eintritt, wenn ich an irgendetwas einige Zeit gearbeitet habe, und das beendet ist. Der Kopf war konzentriert und auf einmal ist Leerlauf. Dann ist die Verführung groß, eine neue Aufgabe zu beginnen, damit der Geist wieder beschäftigt ist. Doch da mir der Ablauf bewusst ist, kann ich auch die Bremse ziehen und einfach mal die Leere zulassen.

  • KeinePrinzessin

    Mitglied
    17. Februar 2025 um 12:21

    Klasse Blog mit prima Antworten 🙂 In der Ruhe liegt die Kraft, das durfte ich (mühsam) lernen. Oft ist es hier still im Raum, also bei mir zuhause. TV erst ab den 20.00 Uhr Nachrichten, ab und zu leise Radio oder ein spannendes Hörbuch – und hin und wieder ein Blick aufs Handy 😉 Liest sich jetzt beim aufzählen schon nach einer Menge…

    Beim Arzt habe ich immer Strickzeug mit, das ergibt oft nette (Frauen)gespräche. Auf jeden Fall ist mir gottseidank sehr selten langweilig, und wenn, dann kann ich das „sein lassen“, bevor ich mich wieder in den Alltag stürze 🌻

  • Genuss

    Mitglied
    17. Februar 2025 um 12:16

    Hallo @stadtwolf , Ich kenne keine Langeweile, denn ich habe schon ziemlich früh festgestellt, dass Langeweile nur entsteht, wenn man keine Herausforderungen (mehr) hat, die die Kognition und eigenen Emotionen stimuliert.

    Langeweile ist meiner Erfahrung nach auch für Viele ein soziales Phänomen geworden. Denn in einer Gesellschaft, die ständig nach Neuem und Aufregendem sucht, kann das Gefühl der Langeweile verstärkt werden.

    Schlimm wird es wenn daraus die Überlegung „nach dem Sinn des Lebens und nach der eigenen Rolle in der Welt.“ entsteht und sich Leute derart hineinsteigern, dass sie sogar Selbstmord gefährdet sind.

    Bleibt neugierig und wissensgierig…

  • Carlinette

    Mitglied
    17. Februar 2025 um 12:13

    @Yossarian, deine Beobachtung im Wartezimmer ist ziemlich norddeutsch (zumindest, wenn ich es mal zuspitze). Es gibt andere Gegenden, in denen man sich mit wartenden Mitmenschen schon mal unterhält Grin Allerdings drehen sich natürlich gerade beim Arzt und im Krankenhaus die meisten Gedanken um die eigene Gesundheit, Schmerzen und befürchtete Diagnosen. Gar nicht so einfach, zu meditieren, wenn der Zahnarzt den Bohrer sirren lässt!

    Bei Stadtwolfs Einleitung fiel mir ebenfalls das Thema Meditation ein. Die ist m.E. so etwas wie der Gegenentwurf zur Langeweile. Meditieren ist schon eine aktive Haltung, und den Wust von Vorstellungen zu betrachten, die wie Wolken kommen und sich wieder verziehen, ist für mein Gefühl eher nervig als langweilig. Vielleicht ist die Langeweile, die du meinst, dann der Moment, in dem Angst vor der Ruhe und Leere spürbar wird. Obwohl das der angestrebte Zustand ist.

  • Yossarian

    Mitglied
    17. Februar 2025 um 11:44

    Wie @Carlinette frage ich ebenfalls, was Langeweile sei. Meine Antwort lautet: ohne Ablenkung mit den eigenen Gedanken und Emotionen konfrontiert zu sein. Im Wartezimmer beim Arzt kann das krass werden, denn da sind auch noch die anderen Menschen und das zwangsweise und meist schweigende Beisammensein löst meist noch mehr aus. Im Vorteil sind die, die Meditation gelernt haben. In der Vipassana-Meditation geht es genau darum, diese Situation zu erforschen: die eigenen Gedanken und Emotionen zu betrachten, wenn sie ohne Chance auf Ablenkung vor uns stehen. Wir erleben, dass sie sich zu großen Teilen unserer Kontrolle entziehen. Das kann eine erschreckende Erfahrung sein und schnell suchen wir nach Ablenkung von der Langeweile, die in Wirklichkeit eine wichtige Erfahrung ist.

  • Carlinette

    Mitglied
    17. Februar 2025 um 11:20

    Super, Stadtwolf, du hast das sehr witzig geschrieben! Und hilfreich, denn ich weiß mit dem Begriff Langeweile nie nix anzufangen. Gelegentlich fragen Jüngere, ob ich mich seit dem Renteneintritt nicht langweile (sie unterdrücken im letzten Moment die Wendung „SCHRECKLICH“ langweile, aber ich sehe sie ja denken). Aber nee, das, was andere Langeweile zu nennen scheinen, ist für mich einfach Ruhe. Ich fahre sogar extra aufs Land, um mehr Ruhe und weniger Ablenkung zu genießen.

    Was ist dann Langeweile wirklich? Du hast es bestens auf den Punkt gebracht: Langeweile beginnt, sobald man/frau gegen die Ruhe rebelliert, ohne sich zu einer Aktivität aufraffen zu können. Danke, Stadtwolf, für die amüsante Einlage hier!

  • Mondin

    Mitglied
    17. Februar 2025 um 10:51

    @Schnabela das ist genau auch meins! Der Kopf hat die wunderbarsten Einfälle, wenn man ihm Gelegenheit dazu gibt. Oder glaubt ihr @Stadtwolf sei seine Eröffnung gelungen, wenn er gleich nach dem Frühstück angefangen hätte zu putzen? Aber es geht noch viel mehr – muss man aber nicht alles herausposaunen!

    Mondin

  • Schnabela

    Mitglied
    17. Februar 2025 um 10:18

    Langeweile? Eine wunderbare Zeit. Ich nutze die lange Weile um die Gedanken frei laufen zu lassen, ohne sie zu steuern. Dabei habe ich manche Erkenntnisse gemacht, die ich bei bewusstem Nachdenken nicht gefunden hätte.

  • Cocco

    Mitglied
    17. Februar 2025 um 10:02

    Langeweile habe ich nur, wenn ich zu faul bin etwas dagegen zu tun. 🖐😉LG @Stadtwolf

    • Diese Antwort wurde vor 9 Monaten, 3 Wochen von  Cocco geändert. Grund: Nickname
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