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Israel und Europas Rechtspopulisten
Der Staatsapparat Israels kann gern kritisch betrachtet werden, sagte Saul Friedländer in seiner Gedenkrede vor dem deutschen BT. Solange nicht die Juden als Pauschale gemeint sind, ist das durchaus legitim.
Auch unter den Juden gibt es vielleicht gar nicht so wenige, die sich Andersgläubigen gegenüber kritisch bis fanatisch verhalten, aber immer wieder gern Antesemitismus anführen, wenn sie selbst kritisiert werden. Da verlieren sich so manche schon mal in der gleichen Phobie, die sie anderen vorwerfen. Vor allem wenn es um den Islam geht.
Für Europas Rechte eine Möglichkeit sich dessen in ihrem Sinne und ihrer Gesinnung zu bedienen.
"Israels Regierung unter Benjamin Netanjahu knüpft enge Bande zu Europas Rechtspopulisten. Das vertieft den Graben zu Europas Juden. Jedenfalls zu den meisten."
War es bloß ein zeitlicher Zufall? Just an dem Tag, als der Historiker Saul Friedländer im Bundestag die Gedenkrede für die Opfer des Nationalsozialismus hielt, veröffentlichte Beatrix von Storch, Vize-Fraktionschefin der AfD, einen Artikel auf der Nachrichtenseite des israelischen Internet-Radiosenders Arutz Sheva (Kanal 7). Der ist weltweit zu empfangen und gilt als Sprachrohr der israelischen Siedler-Bewegung. Der Artikel trug die Überschrift: Die deutsche Regierung verfolgt Freunde Israels, keine Antisemiten.
Lange Zeit wiesen die Interessen Israels und der Juden in der sogenannten Diaspora eine große Schnittmenge auf, ganz oben standen die Sicherheit der jüdischen Heimstatt (Theodor Herzl) und der Kampf gegen den Antisemitismus. Doch am Antisemitismus scheiden sich inzwischen die Geister. Pro-Israel und pro-jüdisch zu sein, ist nicht mehr deckungsgleich. Insbesondere Juden in Ländern mit starken rechtspopulistischen Parteien Ungarn, Italien, Österreich, USA warnen vor deren Aufwertung durch die israelische Regierung. Der Fokus werde zu stark auf mögliche Gefahren durch Einwanderung und muslimischen Antisemitismus gelegt, vernachlässigt werde der traditionelle, weiße Antisemitismus.
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