@Becco
Viele Lehrkräfte sind verunsichert, wenn es um politische Auseinandersetzungen mit Schülerinnen und Schülern geht – und dass nicht erst seit den Meldeportalen der AfD. Diese Ängste sind fatal, denn wichtige Reaktionen auf antidemokratische Äußerungen bleiben dadurch aus.
Fragen darüber, ob Lehrerinnen und Lehrer ihre parteipolitische Präferenz in der Schule bzw. vor Schülerinnen und Schülern thematisieren dürfen, ob sie ihre eigene Meinung zu politischen Sachverhalten einbringen sollen oder ob sie überhaupt politisch aktiv sein bzw. sich in politischen Parteien engagieren dürfen – zusammengefasst: wie politisch Lehrerinnen und Lehrer sein dürfen –, sind schon immer Gegenstand intensiver Auseinandersetzungen gewesen. Mit Blick auf die Diktaturerfahrungen der Vergangenheit ist die Sensibilität nur allzu verständlich – immerhin spielten Schule und Unterricht für die Ideologisierung einer Gesellschaft eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Frage nach einem angemessenen Verhalten von Lehrerinnen und Lehrern hinsichtlich ihrer politischen Einstellungen und Äußerungen, die sie gegenüber Schülerinnen und Schülern äußern, lässt sich an dieser Stelle, und das wird oft getan, nicht nur auf parteibezogene Politik verkürzen.
In einem umfassenden Verständnis des „Politischen“ ist es vielmehr kaum möglich, seiner sozialen Umwelt ohne eigene Überzeugungen und Interessen entgegenzutreten.
Religion und Politik haben in der Schule nichts zu suchen.