Startseite Foren Open house Die jungen Kläger

  • Die jungen Kläger

    Von belami am 29. Dezember 2019 um 17:22

    Das von WDR 2 produzierte Video, in dem der Kinderchor des Senders auf die Melodie von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ Verse wie „Meine Oma ist ‘ne alte Umweltsau“ singt, hatte eine Empörungswelle im Netz ausgelöst, schreibt die Kronen Zeitung heute in Österreich. Finde das Lied in der obszönen Abwandlung unter aller Würde. Nervt doch eh schon die Greta Thunberg, hackt auf alte Leute ein, die doch nur das Beste wollten, das Land nach dem Krieg wieder aufbauten. Anstatt endlich das Handerl vom Smartphone lassen, eben auch auf gewisse- bzw. viele Errungenschaften einfach verzichten. Man sollte den Jungen schon zeigen, dass das nicht nur die Alten alles verursacht haben, wie das die alte Dame im nachfolgenden Beitrag machte.
    …Beim Bezahlen an der Kasse schlägt die junge Kassiererin der an der Kasse stehenden alten Dame vor, beim nächsten Einkauf doch ihre Einkaufstasche mitzubringen, denn Plastiktüten seien schlecht für die Umwelt.
    „Da haben Sie recht“, entschuldigt sich die alte Dame. „War in Eile und habe die Tasche entgegen meiner sonstigen Gewohnheit zu Hause gelassen.“
    Die junge Frau erwiderte: „Wissen Sie, unser Problem ist nämlich, dass Ihre Generation sich keine Gedanken darüber gemacht hat, in welch schlechtem Zustand sie die Umwelt uns Jungen und den zukünftigen Generationen hinterlässt. Umweltschutz ist, war sicher sicherlich ein Fremdwort für Sie.“
    „Das stimmt.“ Erwiderte die alte Frau. „Das stimmt genau. Und wissen Sie auch warum? Meine – unsere Generation kannte keinen Umweltschutz, weil das gar nicht nötig war, denn Sprudel – Bier etc. Flaschen gaben wir an den Laden zurück, in dem wir sie gekauft hatten.
    Von dort gingen sie an den Hersteller, der die Flaschen wusch, sterilisierte und auffüllte, so dass jede Flasche unzählige Male benutz wurde. Die Milch holten wir beim Milchhändler in unserer eigenen Milchkanne ab. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
    Wozu auch? Für unsere Gemüseeinkäufe benutzten wir Einkaufsnetze, für den Resteinkauf unsere Einkaufstaschen. Vergaßen wird sie, so packte uns der Händler den Einkauf in braune Papiertüten, die wir zu Hause für viele Zwecke weiter verwendeten. Zum Beispiel zum Einpacken der Schulbücher, die uns von der Schulleitung unter der Auflage, dass wir sie gut behandeln, kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Nach Beendigung des Schuljahres wurden sie wieder eingesammelt und in gutem Zustand an den nachfolgenden Jahrgang weiter gereicht. Daher kannten wir Umweltschutz nicht.
    Wir stiegen Treppen hoch, denn Aufzüge oder Rolltreppen gab es kaum oder überhaupt nicht. Wir gingen zu Fuß die paar Schritte zum nächsten Lebensmittelgeschäft und benutzten keinen 300 PS starken SUV.
    Damals wuschen wir Babywindel, weil es keine Einwegwindeln gab. Wäsche allgemein mit der Waschrumpel im Waschtrog oder im ländlichen Bereich über den Schwemmsteg geneigt, am Fließwasser. Damals gab es weder Waschmaschine noch Wäschetrockner.
    Kinderkleidung ging stets an die jüngeren Geschwister. Wir konnten uns neue Kleider nicht leisten. Im Haus hatten wir ein einziges Radio und später einen Fernseher, dessen Bildschirm im Gegensatz zu seinem sonstigen monströsen Umfang lediglich so groß wie eine aufgeschlagene Buchseite war. Elektrische Küchenmaschinen waren uns unbekannt, ebenso Umweltschutz. Als Postermaterial für Pakete benutzten wir alte Zeitungen. Kein Styropor oder Plastik. Der Rasenmäher wurde per Hand geschoben, verbreitete weder Lärm noch Gestank. Ideales Fitnesstraining, wodurch sich energiefressendes Laufband erübrigte.
    Wasser tranken wir direkt aus der Leitung oder dem irdenen Tonkrug, benötigten daher keine Plastikflasche. Unsere leeren Schreibfüller wurden wieder mit Tinte gefüllt, anstatt neu zu kaufen. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
    In jener Zeit fuhren unsere Kinder mit Bus, Bahn, Straßenbahn oder fuhren mit dem Fahrrad beziehungsweise gingen zu Fuß. 24 stündiger Taxiservice der Mutter war unbekannt.
    Aber bedenken Sie: Es ist schon traurig, wenn die junge Generation sich darüber beklagt, wie verschwenderisch wir Alten gelebt haben, nur weil wir keinen Umweltschutz kannten?“
    Mit hochgezogener Augenbraue wandte sich die alte Frau nun direkt der Kassiererin zu. „Glauben Sie wirklich, wir Alten benötigen solch eine Belehrung? Und dann noch von einem Mädchen, dass mir nicht einmal das passende Wechselgeld geben kann, ohne die elektronische Kasse zu befragen!!!“…

    klunki antwortete vor 5 Jahre, 11 Monaten 9 Mitglieder · 20 Antworten
  • 20 Antworten
  • klunki

    Mitglied
    31. Dezember 2019 um 13:35

    Lauter "ehrenwerte Herrschaften" halt.
    Was liebe SFath erwartest du denn von solchen Typen?

  • SFath

    Mitglied
    31. Dezember 2019 um 13:10

    Mit dem Vokabular paßt sie auch gut woanders hin!

    (Ich kann noch so wütend sein, aber den guten Ton würde ich trotzdem beibehalten.) 🙂

  • Trixi49

    Mitglied
    31. Dezember 2019 um 12:50

    Hass, Hetze, Unterstellungen …

    Ich kann nur noch den Kopf schütteln!

    Und was der Brief an den Intendanten mit dem Verzicht auf die Kandidatur bei den nächsten Kreistagswahlen zu tun hat, will sich mir nun wirklich nicht erschließen.

  • Manjana

    Mitglied
    31. Dezember 2019 um 12:41

    Das ist dann wohl gut so! Vielleicht wechselt sie ja jetzt die Partei. Woanders haben sich gerade so einige aus Flügelgründen verabschiedet. Da wird Neues gebraucht.

  • SFath

    Mitglied
    31. Dezember 2019 um 12:15

    Die Dame ist doch raus.

    »Ich habe die acht Jahre Kreisvorsitz intensiv gelebt. Jetzt müssen Jüngere die Aufgaben übernehmen«, sagte die CDU-Landtagsabgeordnete (64) am Samstag beim Jahresempfang im Mindener Preußen-Museum.
    Bei der Kommunalwahl 2020 werde sie auch nicht mehr für den Kreistag kandidieren.

  • Trixi49

    Mitglied
    31. Dezember 2019 um 11:27

    So wie ich das lese, geht es oben um Danny Hollek und die "Nazisäue" und hier um den Chor und die "Umweltsäue".

  • Manjana

    Mitglied
    31. Dezember 2019 um 10:59

    Du schließt Du oben das Fass, um es 11 Min. später eine Etg. tiefer wieder zu öffnen!

  • Ricarda01

    Mitglied
    31. Dezember 2019 um 10:55

    Liebe Trixi – danke fürs Einstellen.
    Ich stimme völlig zu – und meine, dass das Ausgrenzen und Diskriminieren eines großen Teils der Bevölkerung auf keinen Fall in eine Demokratie gehört und schon gar keine Satire ist und sein kann. Und ich ärgere mich, für solch einen Mist auch noch Zwangsgebühren zahlen zu müssen.
    Wünsche allen Lesern ein gutes Neues Jahr 2020 – Ricarda

  • Trixi49

    Mitglied
    31. Dezember 2019 um 10:45

    Ich hoffe mal, diese Dame liest nicht die falschen Zeitungen!

    Offener Brief der CDU-Landtagsabgeordneten Kirstin Korte an den Intendanten des WDR:

    "Der WDR Beitrag „Kinderchor“ ist für mich völlig untragbar. Daher habe ich diese Mail an den Intendanten geschickt. Ich erwarte eine Aufarbeitung des Vorfalles im nächsten Rundfunkrat und entsprechende personelle Konsequenzen.

    Sehr geehrter Herr Buhrow,

    bedauerlicherweise musste ich mich heute in vielfältiger Weise mit dem Beitrag des WDR „Meine Oma ist ´ne alte Umweltsau“ beschäftigen. Ein Beitrag, der zu Recht eine Welle der Empörung in Politik, Gesellschaft und in den sozialen Medien hervorgerufen hat. Der Text ist eine nicht hinnehmbare verallgemeinerte Beschimpfung eines Großteils unserer Bevölkerung. Diese Art von Sendeinhalt liegt weit unterhalb des Anspruchs, den der WDR in der Öffentlichkeit für sich selbst in Anspruch zu nehmen sucht.

    Der Hinweis, diese deplatzierte Inszenierung als bedauerlichen Beitrag mit satirischem Inhalt entschuldigen zu wollen, geht ganz und gar fehl. Satire, auch geschmacklose Satire im Stile eines „Böhmermann“, kann und ist keine Satire, wenn dazu ein Kinderchor instrumentalisiert wird. Aus meiner Erfahrung als Grundschullehrerin kann ich Ihnen mitteilen, dass Kinder in dem Alter weder Humor, geschweige denn Satire inhaltlich zuordnen können.

    Die seitens des WDR nunmehr veröffentlichten Interpretations- und Deutungsversuche gehen alle fehl und sind lediglich ein untauglicher Versuch, eindeutiges und geschmackloses Fehlverhalten rechtfertigen zu wollen. Die Behandlung dieses Vorfalls im Programmausschuss und Rundfunkrat sind unabdingbar und notwendig. Die Hintergründe dieses desaströsen Beitrages müssen beleuchtet werden und die verantwortlichen Redakteure des WDR müssen dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Das Löschen des Beitrags in der Mediathek war selbstverständlich notwendig. Diese Tatsache wird zu Recht von großen Teilen der Bevölkerung als Schuldeingeständnis gewertet, reicht aber bei weitem nicht aus.

    Im Übrigen ist dieser in seiner Außenwirkung für den WDR desaströse Beitrag in diesen Tag bei Weitem kein Einzelfall.

    Ich erlaube mir, in diesem Zusammenhang nur auf die für den WDR tätige Radiomoderatorin Sophie Passmann hinweisen, die öffentlich (WDR 1Live) geäußert hat: „Oder vielleicht haben die Leute, die es für weihnachtlich halten, in Menschenmengen gebrannte Mandeln zu fressen, auch einfach verdient, von anderen Kulturen verdrängt zu werden“.

    Wenn der WDR auch weiterhin seinem Anspruch als ernstzunehmender öffentlicher Sender entsprechen will, dürfen diese Beiträge und Äußerungen nicht unbeanstandet bleiben und müssen zu nachhaltigen Konsequenzen führen.

    Ich erwarte daher als Mitglied des Rundfunkrates, dass diese Vorfälle in der nächsten Sitzung des Rundfunkrates thematisiert werden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Kirstin Korte"

    http://www.kirstin-korte.de/lokalas_1_1_374_WDR-Kinderchor.html

  • Manjana

    Mitglied
    30. Dezember 2019 um 14:32

    Ist das Blättchen eigentlich doch schon in Strache-Besitz? Liest sich ganz so.

Seite 1 von 2

Sie müssen angemeldet sein, um zu antworten.