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Daimler-Konzern gliedert aus | neue AG entsteht
Morgen ist es soweit, außerordentliche Daimler-HV (virtuell natürlich, aber das ist alle Male besser als anreisen):
das Lkw- und Busgeschäft wird in eine eigenständig agierende AG ausgelagert bzw. soll es (wer glaubt, dass es anders kommen könnte, der glaubt noch an den Weihnachtsmann).
Für je zwei Daimleraktien wird kostenfrei, so ists Usus, eine der neuen AG ins Depot eingebucht. Den Marktgesetzen nach gibt es zum Zeitpunkt Null des Splits für eine ideelle Sekunde keinen Verlust und keinen Gewinn. Was an neuem Wert der neuen AG hinzukommt wird vom Wert der alten AG abgezogen. Sofort ab dann laufen die Wertentwicklungen, Kurse beider AG getrennt.
Ich finde es immer wieder grotesk, mit welchem Sums so etwas den Aktionären schmackhaft gemacht wird. Dabei ist auch hier wieder einmal mehr die Farce der so genannten Mitbestimmung der ‚kleinen’ Aktionäre zu erkennen. Die Daimler-Leute haben sich längst mit den Großaktionären (z.B. Scheichs & Co in Arabien), die die Mehrheit innehaben, abgestimmt, dass so etwas gemacht werden soll. Dass es auf der außerordentlichen HV durchkommt – ansonsten würden die NIE das Risiko eingehen, dass diese Pläne auch scheitern könnten.
Wer Daimler kennt, der weiß sofort, was wirklich dahinter steckt. Der Stern der Autos mit dem Stern ist längst verloschen. So steht Daimler in unserem Depot trotz Sternenuntergang immer noch recht gut da, weil die Menge meiner Aktien günstige Werksaktien waren. Die Zeiten, dass Daimer-Aktien als ‚sichere Bank’ galten, die sind vorbei. Nicht nur dort, in der Vergangenheit konnte man z.B. mit Allianz Aktien nichts falsch machen hinsichtliche Dividendenrente einhergehend mit Wertsteigerung; letztes Jahr fingen auch die an zu schwächeln.
Darüber hinaus kann mit diesem Schritt bestens die aktuelle CO2 Bilanz der gesamten Fahrzeugflotte aufgemotzt werden.
Zurück zu Daimler: der wahre Hintergrund ist offensichtlich. Die glauben ihren Stern aufpolieren zu können, indem sie sich aufs Kerngeschäft PKW, einst der Renner, konzentrieren und die Verlustbringer bzw. die mit den geringen Gewinnmargen aus den Bilanzen rauswippen. Für den Vorstand dürfte zusätzlich eine außerordentliche Zuwendung bei Erfolg rausspringen (Gut, armen Leuten gönnt man es, oder? Da muss es doch egal sein, ob sich dieser Split insgesamt für den Normalo-Aktionär auf Dauer rechnet).
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