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  • Auf der Suche nach dem Finden….

    Von Stadtwolf am 30. Mai 2025 um 0:51

    Mitternacht… Ich sitze auf dem Balkon,die Erde ist dunkel und der Himmel voller Sterne,im Westen ist die Mondsichel zu sehen.Und ich suche mein Ich.Hin und Her gerissen tobt in mir ein Kampf zwischen Verdrängung und Annehmen.Widerstand und zulassen geben sich abwechselnd die Hand.Morgen beginnt ein neuer Tag,der mich weitergehen oder verharren lässt.Ich werde vielleicht im Park spazieren gehen und hören was die Bäume mir erzählen und dem Wind lauschen.In der Natur liegt die ganze Kraft.Und irgendwann werde ich all das verstehen und annehmen.

    SW

    realo antwortete vor 6 Monaten, 1 Woche 6 Mitglieder · 6 Antworten
  • 6 Antworten
  • realo

    Mitglied
    31. Mai 2025 um 13:11

    Ja, älter werden bedeutet weniger Lebenserwartung und Erfüllung, die noch vor einem liegt, so wie in der Jugend. Es ist vieles geschafft und ich finde, das macht gelassener. Bin angekommen im Leben, im Hier und Jetzt und das macht Freude. Ich muss nicht alles wissen, ich muss nicht wissen, was die Erde im Inneren zusammenhält, habe so eine Ahnung, wenn ich weiß, wie das funktioniert, was ich zu verantworten habe, das reicht. Auch kann ich die Weite des Universums nicht durchdenken, aber ich kann spüren wie endlos es ist. Wirken dagegen die irdischen Probleme nicht eher relativ und durchaus lösbar?

  • Heide79

    Mitglied
    31. Mai 2025 um 9:21

    Ich habe manchmal das Gefühl, dass mein Problem eher das „mich nicht verlieren“ ist. Das Abschiednehmen von so vielem, was nicht mehr passt, ich nicht mehr will oder nicht mehr kann, die Einschränkungen, die ich mir selbst auferlege, was macht das mit meinem Ich? Wird es gestärkt, weil Unwichtiges wegfällt oder schrumpft es allmählich zu einem Nichts? Ich weiß es nicht. – Aber das, was bleibt, kann ich immer noch genießen, vielleicht bewusster als zuvor, denke sehr viel nach, liebe meine Bücher und möchte eigentlich auf keinen Tag verzichten.

  • Zoe

    Mitglied
    30. Mai 2025 um 17:26

    @Stadtwolf: Und irgendwann werde ich all das verstehen und annehmen.

    Irgendwann, aber nicht jetzt. Slight Smile

  • realo

    Mitglied
    30. Mai 2025 um 11:46

    Gibt es einen schöneren Ort, als nachts auf dem Balkon, um sich so selber zu spüren und die Eigenliebe wahrzunehmen, im tiefsten Alleinsein bei sich selbst vor dem Universum?

    Das innere Universum fängt an zu strahlen und betört alle Sinne, das kann bis zum Flow-Zustand der Gedanken gehen. Eine tiefe Dankbarkeit macht sich breit.

  • seestern47

    Mitglied
    30. Mai 2025 um 10:19

    Danke für Publizieren @Fagus Bouquet

    Die letzte Strophe kehrt das ganze Bild um: Erkenntnis kommt nicht durch äußeres Reisen, sondern durch inneres Bleiben, durch Stille und Selbstwahrnehmung.Man „erfährt“ sich selbst erst spät – wenn man aufhört, im Außen zu suchen, und anfängt, das eigene begrenzte Ich anzunehmen.

  • Fagus

    Mitglied
    30. Mai 2025 um 6:47

    GOTTFRIED BENN … sieht das so:

    Reisen

    Meinen Sie Zürich zum Beispiel
    sei eine tiefere Stadt,
    wo man Wunder und Weihen
    immer als Inhalt hat?

    Meinen Sie, aus Habana,
    weiß und hibiskusrot,
    bräche ein ewiges Manna
    für Ihre Wüstennot?

    Bahnhofstraßen und Ruen,
    Boulevards, Lidos, Laan –
    selbst auf den Fifth Avenuen
    fällt Sie die Leere an –

    Ach, vergeblich das Fahren!
    Spät erst erfahren Sie sich:
    bleiben und stille bewahren
    das sich umgrenzende Ich

    • Diese Antwort wurde in vor 6 Monaten, 1 Woche um  Fagus geändert.

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