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Arbeitsagentur rechnet mit 410.000 ukr. Erwerbslosen - PS vom 10.6., 16.23
GSaremba61 replied 3 years, 6 months ago 12 Members · 57 Replies
Ja, die Ungleichbehandlung ist mir auch ein Stachel……
Paesi – im Vergleich zu anderen Kriegsgebieten gerechtfertigt oder nicht – ist wieder zweitranging. So ist aber die Politik. So mag ich Politik aber gar nicht!
Im Grunde genommen hast du recht, aber die „andere Behandlung“ ist nicht im rechtsfreien Raum entstanden. Es findet das Aufenthaltsgesetz Anwendung und es handelt sich um visafreie Einreise für 90 Tage, deshalb ist eine andere Behandlung sicherlich machbarer. Sie erfolgt zugleich auf EU-Beschlüssen, Empfehlungen.
Zum anderen sind viele Ukrainer gut ausgebildet und ich denke mir, da spielt auch der ökonomische Aspekt oder die ökonomischen Interessen eine Rolle – Fachkräftemangel ausgleichen. Rasche Anerkennung von Abschlüssen heißt, Ausbildungszeiten/Umschulungen und damit Gelder sparen. Ukrainer stehen dem Arbeitsmarkt m. M. n. so schneller und kostengünstiger als andere Flüchtlinge dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Ob man das gut oder nicht gut findet, spielt dann eine untergeordnete Rolle.
Entscheidend ist dabei ebenfalls m. M. n., dass die UK ein Land in Europa ist, dass Krieg in Europa ist, dass der Gegner Russland ist und das Prinzip Solidarität stärker beachtet wird – ob im Vergleich zu anderen Kriegsgebieten gerechtfertigt oder nicht – ist wieder zweitranging. So ist aber die Politik.
Persönlich bin ich ebenfalls bei deinem Standpunkt.
Gibt es einen einzigen guten Grund, die aus der Ukraine Geflüchteten gegenüber allen anderen aus anderen Staaten Geflüchteten zu privilegieren?! Nein. Aus meiner Sicht nicht. Ich arbeite seit 2016 in der Flüchtlingshilfe und finde die Ungleichbehandlung … schrecklich. Leute aus Ghana, Eritrea, Bukina Faso, Syrien müssen z.B. jahrelang um eine Arbeitserlaubnis kämpfen usw.usf. Damit will ich nicht sagen, man solle die Ukrainerinnen gleich miserabel stellen, sondern andersherum, daß ich es schön fände, wenn man für alle Geflüchteten in gleicher Weise sorgen würde.
Das ist ab vom Thema, ich weiß es – aber ich wollte meinem Herzen nur Luft machen.
Nachtrag: @Ricarda01, Du hattest vor einigen Tagen von der Schwierigkeit erzählt, vom Kyrillischen aufs Lateinische umzuwechseln. Meine Erfahrung mit einigen wenigen jungen Ukrainerinnen ist eine andere. Ich bin ziemlich platt, in welcher Geschwindigkeit sie das lat. Alphabet „drauf hatten“. Vielleicht ist das eine Sache des Alters.
Vorsichtig gesagt – da ich bisher nicht erkennen kann, dass diese Regierung etwas bis zum Ende gedacht hat, wird es in dem Thema auch nicht unbedingt so sein – um Deine Frage zu beantworten @Ricarda01
Kann sich das Deutschland leisten? Mal sehen, was die Bürger, die so genau auf das nicht „vergeuden“ ihrer Steuergelder achten dazu sagen werden.
Was ich nicht glaube, dass die Auszahlung (an Ukrainer) durch Einzahlung (von Ukrainer) gedeckt ist, selbst nicht bei dem Sonderstatus, der eingerichtet wurde.„Leisten“ werden wir es uns müssen, wenn wir helfen wollen.
GeSa
Die schnellere Anerkennung betrifft und soll ganz Deutschland weit umgestellt werden. Guckst Du: Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen. https://www.kmk.org/zab/ukraine-informationen.html
Nun kommt es auf die umzusetzenden Stellen an. Es werden viele Vereinfachungen angeboten, was natürlich eine gewisse Antragsbearbeitungszeit nicht ausschließen wird.
Guckst Du:
https://www.zdf.de/politik/laenderspiegel/ukrainer-wollen-arbeiten-100.html
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/anerkennung-beruf-abschluss-ukraine-100.html
Und das bezieht sich nur auf Sachsen. In anderen Bundesländern ist es noch komplizierter….
M.
Seit April laufen vereinfachte Anerkennungsverfahren auf Antrag der verschiedensten Abschlüsse (Schule, Arbeit), wichtig sind u.a. Abschlussjahre. Infos gibt es auf DEU, ENG und UKR.
So ist es… Erschwerend kommt hinzu, dass es sich derzeit bei geflüchteten Ukrainern meistens um Frauen (und ihre Kinder) handelt, da die Männer das Land nicht verlassen dürfen. Die meisten scheinen nicht darauf aus zu sein, sich von einem fremden Land aushalten zu lassen und bemühen sich intensiv um Arbeit. Und wenn man bedenkt, wie viele inzwischen schon wieder in die befreiten Gebiete um Kiew zurückgekehrt sind, habe ich keine Sorge, der deutsche Staat könnte von ihnen ausgebeutet werden.
Im Gegenteil: Viele dieser Frauen sind gut ausgebildet und nicht wenige sprechen auch deutsch. Nur leider werden ihre Zeugnisse und Zertifikate hierzulande nicht anerkannt, was dazu führt, dass sie nicht als Fachpersonal sondern nur als Hilfskräfte bezahlt werden müssen – obwohl man sie Facharbeit leisten lässt.
Und somit profitiert vom Elend der Ukrainerinnen vor allem die hiesige Gastronomie- und Hotelbranche, die wegen Corona fast all ihre (Gering-)Beschäftigten verlor und personell komplett auf dem Trockenen sitzt.
M.
Es wird sich zeigen, wie die Rückkehrbereitschaft sein wird. Es kommt auch auf die gesetzliche Ausgestaltung zwecks Aufenthaltserlaubnis nach Kriegsende an, vor allen bei Arbeitslosigkeit. Jetzt gelten begrenzte Sonderregelungen im Aufenthaltsrecht. Ich kann mir schwer vorstellen, dass auf Dauer ukr. Bürger besser gestellt sein werden als EU-Bürger. Ich könnte mir Einzelfallentscheidungen, vorübergehende Maßnahmen vorstellen, eventuell kein dauerhafter Nachzug von Ehepartnern.
Jene, die Arbeit haben, deren Kinder in die Schule gehen, sich integriert haben, dürften wohl hier bleiben wollen, vor allem wenn ihre Heimatregion stark zerstört ist. Und qualifizierte Arbeitskräfte dürften auch den Interessen des deutschen Staates genehm sein. Die meisten werden wollen, dass, wenn verheiratet, die Ehemänner nachziehen können.
Nachtrag: Nicht alle Geflüchteten haben diesen Anspruch, übers Jobcenter Leistungen zu erhalten, nur jene mit einer bestimmten Aufenthaltserlaubnis (§24 Aufenthaltsgesetz: Aufenthaltsgewährung zum vorübergehenden Schutz). Voraussetzung ist auch die vorangegangene erkennungsdienstliche Behandlung. Alle anderen erwerbslosen werden weiterhin von den Sozialämtern versorgt.
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Was ich nicht glaube, dass die Auszahlung (an Ukrainer) durch Einzahlung (von Ukrainer) gedeckt ist, selbst nicht bei dem Sonderstatus, der eingerichtet wurde.