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Ampel will geplante Kürzungen für Landwirte teilweise zurücknehmen
seestern47 replied 1 year, 10 months ago 24 Members · 127 Replies
@Mondin, es gibt nicht nur viele Stimmen zum Thema, es gibt auch Fakten, die wissenswert sind, um sich überhaupt ein Bild machen zu können. Hier sind sie: https://www.mdr.de/wissen/wie-wichtig-agrardieselverguetung-fuer-landwirtschaft-ist-100.html
https://www.zdf.de/nachrichten-sendungen/heute-journal/bauernproteste-landwirte-blockaden-100.html
hier noch der passende Link. Es sind nur 2 min. und man sollte unbedingt Prof. Quent und Michael Kretschmer (CDU) am Ende des Beitrags mit anhören.
Mondin
@Becco „die Ampel muss weg“ habe ich so oder ähnlich öfter gelesen. Für mich ist das eine Aufforderung zum Umsturz. Außerdem erinnert es sehr deutlich an den Spruch der Afd „Merkel muss weg“. Beide finde ich ausgesprochen menschenverachtend. Dreck muss weg! Aber kein Mensch! Aber sowas fällt im Zuge der allgemeinen Verrohung schon garnicht mehr auf! Und wir sollten doch alle wissen: Worten sind Gedanken voraus gegangen; Es folgen ihnen Taten! Angriffe auf Polizisten und Hilfskräfte sehe ich in diesem Konzept.
Gestern abend im „heute journal“ wurde am Anfang der Sendung übrigens noch einmal ziemlich gut auf das Thema eingegangen.Mondin
@Mondin Ein wenig klingen die klaren Beschuldigungen auch wie den bösen Teufel an die Wand male und der hat Schuld. Solange ich nicht sehe, dass ich selber Schuld bin, weil ich auch die billigeren Produkte bevorzuge oder mich mit Bio oder vegan über den Tisch ziehen lasse, kann es nicht besser werden. In einem Industrieland dominieren die Landwirte nicht, aber sie möchten gern behandelt werden, als ob sie der Nabel der Welt sind. Überall wo das Geschäft nichts abwirft, muss sich ein anderes Geschäft überlegt werden.
Ich kenne einen Bauern, weil ich da mal gewohnt habe. Er hatte 50 Milchkühe im Stall, das Geschäft mit der Milch lief schlecht, einige stellten auf Biolandwirtschaft um, das brachte Geld, aber dieser Bauer lehnte das ab und baute alles um zur Pferdehaltung. Das läuft gut. So ein Verhalten finde ich klug, voller Risiko etwas Neues ausprobieren. Dieser Bauer ist mit Sicherheit nicht bei den Protesten heute, um mehr Geld zu fordern, für einen brach liegenden Hof oder einen Unproduktiven.
…dass die Bezüge der Bauern zu über 40% bzw. über die Hälfte aus Subventionen bestehen.
Und davon stammen 30% aus der EU. (Kürzungen nicht vorgesehen)
Wie passt dazu, dass D massenhaft Schweine mästet, die nach China
exportiert werden, deren Gülle aber unser Grundwasser verseucht?Das passt auch nicht dazu: https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/tiertransport-grenzenlos-a-1622690.html
oder:
https://www.deutschlandfunk.de/tiertransporte-in-drittlaender-100.html
Wie schon mal erwähnt, kenne ich die Agrarindustrie aus eigenem Erleben. Mische mich seit Jahrzehnten diesbez. in kommunalpolitische Entscheidungen ein, auch ohne Mitglied von Gemeinderäten (oder einer Partei!) zu sein.
Der GAU überhaupt war, dass es eine Entscheidung des OVG Leipzig gab, die eine weitere Ferkel-Schweinemastanlage mit zusätzlich 2-3x 10.000 Tieren/anno (von denen >10% diese Aufzucht nicht überleben) verhindert hätte. Der Betreiber hat danach dem Lkrs die Pistole auf die Brust gesetzt, indem er angedroht hat, ihn wegen „Einnahme/Gewinnverlust“ zu verklagen, wenn dieser trotz Gerichtsbeschluss keine Genehmigung erteilt.
Die Anlage steht inzwischen. Finanzier dessen ist ein holländischer Investor in Koppelung an seine Futterlieferung.
In diesem Dorf gab es zu meiner Zeit die höchste Rate an tödlichen Krebserkrankungen in ganz Niedersachsen und der Altbauern an Parkinson.
Schlusssatz: Es gibt eine „heilige Kuh“, die Landwirte, – in Europa, aber besonders in DE – die gefüttert werden will und muss, aber niemals angerührt werden darf.
@Becco das dumme ist nur, dass die Bauern immer zur gleichen Zeit die geichen Maschinen brauchen. Wenn dann nur wenige im Umlauf sind, kann nicht gesät oder geerntet werden, wenn es dafür Zeit ist.
In verschiedenen Nachrichten habe ich gehört, dass die Bezüge der Bauern zu über 40% bzw. über die Hälfte aus Subventionen bestehen.
Uns wird erzählt: Diese Subventionen „müssen“ erhalten bleiben, damit Deutschland unabhängig „bleibt“.
Wie passt dazu, dass D massenhaft Schweine mästet, die nach China exportiert werden, deren Gülle aber unser Grundwasser verseucht?
Wie passt dazu, dass in D ein sehr großer Teil der landwirtschaftlichen Fläche dazu verwendet wird, Viefutter zu erzeugen, obwohl es 7 (sieben) Kalorien Pflanzen braucht, um 1 (eine einzige) Kalorie Rindfleisch zu erzeugen? Und dennoch führen wir noch jede Menge Soja ein!
Wie past dazu, dass wir die Landwirtschaft so subventionieren, dass sie mit anderen Gegenden, in denen Flüchtlinge für Kost und einen Platz für eine Schlafmatte die „Lebens“mittel und sich selbst mit Pflanzenschutzmitteln einstäuben?
Ich möchte, dass die Landwirtschaft in D erhalten bleibt. Ich möchte, dass sie umweltfreundlicher wird. Das wird sicher nicht ohne Subventionen gehen. Ich möchte, dass die Subventionen sinnvoll ausgegeben werden. Aber vor allem möchte ich, dass man mir beide Seiten der Medaille zeigt.Und noch was: ich las immer wieder Schilder: Die Ampel muss weg! Wessen Forderung ist das?
UND DANN??? Auch ich stelle mir eine gute Regierung anders vor als die vorhandene. Ich befürchte aber, dass eine kommende Regierung viel größeren Schaden anrichtet. (an der Demokratie z. B.)Mondin
@seestern47 10:27h Diesen Artikel kann man nur lesen wenn man bezahlt. Ich hätte die Argumentation gerne gelesen. Daher kann ich eher nichts dazu sagen, doch – am Ende dieser Woche dasteht – ja, wird es zeigen. Allerdings nicht ob die Demokratie geschädigt ist, sondern ob sie berechtigte Hinweise aushält und ob diese Regierung überhaupt noch demokratisch ist mit ihren ideologischen Geboten und Verboten.
GeSa
17:01h Welcher einfache Bürger hätte da noch Skrupel, ausländische Lebensmittel zu bevorzugen, wenn sie denn nur billiger sind?
Ach, nur der einfache Bürger? Wer sind die einfachen Bürger? Die, die schon vor 20 Jahren mit einem SUV vor Aldi parkten?
Jetzt erkläre mir doch bitte mal wie Bauern (und Unternehmer) Preise halten sollen, die die „Geizistgeil“-Bürger nutzen, wenn der Mindestlohn erhöht, Subventionen gestrichen, unüberlegte Klimagesetze wie Wärmepumpen oder für Miethäuser maximale Temperatur für Heizwasser einführen? Alles keine Entscheidungen der heutigen Regierung.? Oder doch und damit verbunden, dass bei Wärmepumpen so ganz zufällig bemerkt wird – ooooh – da hängt mehr dran und dann soll der Finanzminister einspringen? Oder bei Miethäuser, da ist es jetzt bei der Fußbodenheizung kühler. Effekt? Die Mietparteien brauchen länger um eine angenehme Wohnungstemperatur zu erreichen und müssen gleichzeitig die Temperatur höher stellen. Ich bin kein Fachmann, doch dass das tatsächlich zu Klimaschutz führen soll wage ich zu bezweifeln. Nicht bezweifel ich dadurch entstehenden höheren Kosten für Bürger.
Aber diese Regierung macht ja alles richtig und ist nichts schuld.
Allerdings graut mir heute schon, wenn ich nach dieser Legislaturperiode mir unsere Wirtschaft anschauen werde. Da braucht es keine zynische Fragen!GeSa
„Die Bauern müssen sich entscheiden – wollen sie die Demokratie stärken oder beschädigen?
Protest ist essenziell für eine lebendige Demokratie, er kann sie aber auch beschädigen. Die Aktionen der Landwirte entscheiden darüber, wie das Land und sein politisches System am Ende dieser Woche dastehen.“
Diese Einleitung fasst das für mich die ganze Problematik zusammen.
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Allerdings graut mir heute schon, wenn ich nach dieser Legislaturperiode mir unsere Wirtschaft anschauen werde. Da braucht es keine zynische Fragen!