Wenn Freunde hilflos sind
Es gibt durchaus Leute, die die Stille dieser Tage genießen, die froh sind, dass sie zum Lesen kommen und Zeit für die Familie haben, doch das sind die Glücklichen, die nicht unter gefährlichen Umständen einer Arbeit nachgehen müssen, und es sind die Charaktere, die mit Stabilität ausgestattet sind.
Die Depressiven, die Ängstlichen drohen abzustürzen, Psychologen und Psychiater warnen davor, sie sagen aber auch, was die Seelsorgerin aus dem Moerser Krankenhaus sagt: Das, was wir gerade erleben, lässt sich auf keinen Fall schönreden. Es ist bedrohlich und beängstigend, in vielen Fällen entsetzlich traurig. Zugleich gilt: Wenn Menschen in Krisen stecken, entdecken sie Ihre Ressourcen, ihre Lebenskräfte.
Ausschnitt aus der Titelgeschichte des Spiegel, Autoren Susanne Beyer, Felix Bohr, Katja Thimm
Vermutlich kennt jeder von uns Menschen der einen oder anderen Charakterisierung, aber schwierig finde ich den Umgang mit Freunden, die der zweiten beschriebenen Menschenart angehören. Wie unterstützen oder auffangen? Manchmal hört man : So bin ich halt, wenn sie ihre Panik und Überängstlichkeit verteidigen. Das hilft weder dem Freund noch dem Betroffenen. Hoffen wir, dass die Worte der Seelsorgerin Wirklichkeit werden.
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