Deutschland Bilanz

[GSaremba61]

Goeppingen, das hast Du nett ausgedrückt, 😉 Nur nach allem was ich weiß hat dieser Staat nichts getan, was ihm nicht selbst genutzt hätte. Wer dieses "Nützen" nicht erfüllte konnte ihn kennenlernen. Von Repressalien zu sprechen ist dann auch nett ausgedrückt.

Die Arbeitsgeschichten kenne ich auch. 🙂

GeSa

[Mondin]

Gut, dass Du mich drauf aufmerksam gemacht hast!
So habe ich es mir heute noch angesehen.
Doch zu Kommentaren bin ich jetzt zu müde.
Mondin

[Paesi]

Du magst recht haben.

Die 60er Jahre waren hier anders geprägt – der Prager Frühling, zwar gab es für der Bewegung eigene Ursachen, aber zielten auf mehr Bürgerrechte und einen demokratischen Sozialismus. Hoffnung auf Erneuerung, aber als Kind spürte man doch einen Hauch Angst der Erwachsenen, als sich Kräfte des Warschauer Pakts zur Niederschlagung zusammenfanden und das in Dresden. Auch durch meine Stadt rollten russische Panzer.

[Paesi]

Ich kenne es nicht anders, als unabhängig, vor allem auch finanziell unabhängig, von jemanden aufzuwachsen. Ich kenne aber noch die Worte von meiner Oma, wenn sie manchmal sagte: Morgen gehen wir Eis essen, da gibt es Haushaltsgeld.“ Ich gehe mit meinen Enkeln, wenn ich möchte.

Ich sah den dreiteiligen Film „Kudamm …“. Ich war da etwas sprachlos. Wir hatten keine 68er Bewegung, brauchten sie ja auch nicht. Aus dieser ist sicher ein ganz anderer Stolz westdeutscher Frauen entstanden – richtig und gut, aber es ist auch richtig, dass wir dafür nicht kämpfen mussten.

Deshalb sollten sich viele Ost-Frauen genau überlegen, wo sie ihr Kreuz bei der Wahl setzen.

[Goeppingen]

Gesa, ich würde eher sagen, die Frauen wurden staatlich unterstützt. Besonders, was die Kinderbetreuung betrifft. Da sind wir heute den damaligen DDRlern gegenüber immer noch im Rückstand! Und von vor 1989 geflüchteten habe ich auch gehört, dass es dort durchaus Berufsfelder gab, in denen die ArbeitnehmerInnen alles andere als ausgelastet waren. War teilweise recht lustig zu hören, wie trickreich Vorgesetzten und Kunden Arbeitsaus- und überlastung vorgetäuscht wurde:-B

[Wattfrau]

Die damalige Kindergartensituation war eine Kathastrophe!
Gottlob hat sich viel geändert, aber immer noch
nicht zufrieden stellend, vor allem auch wegen der
Kosten.

[GSaremba61]

Dass das kein emanzipatorisches Konzept war, ist doch nicht zwingend notwendig.

Stimmt, es wurde jedoch genau unter Emanzipation gezeigt. Ebenso der gesetzliche Anspruch eines Kitaplatzes. Hat nichts mit Emanzipation, sondern mit Sozialpolitik zu tun.

Noch mal als Hinweis, ich spreche über die Sendung und aus welchem Grunde es Unterschiede gab.

GeSa

[Wattfrau]

Ja, Tisnet, es gab viele Dinge, von denen ich im
Westen nur träumen konnte z.B. :
Kostenlose außerschulische Freizeitbeschäftigungen
für Kinder und Jugendliche. Wenn ich bedenke, was
wir als Eltern für Sportverein, Musikschule,
Schachclub o.ä. gelöhnt haben.
Das konnten sich viele Familien nicht leisten, zum Nachteil der Kinder.
Kindergartenplätze ohne Warteschleife (meine
Kinder bekamen in Köln erst einen Platz
mit 5 Jahren, weil sie nicht getauft waren),
kostenlose Ferienlager und fast kostenlose Familienurlaube.
Ich fand die Reportage gelungen!

[Paesi]

Viele werden es nicht anders sehen.

Sehr rigeros wurde in Sachsen die Lehrerschaft nach der Wende kontrolliert – 2 „Stasi-Akten-Durchläufe“,
7000 Kündigungen bei 52000 Lehrern – ca. die Hälfte klagte, wie viele Kündigungen es am Ende waren, weiß ich jetzt nicht. Bereits "bedenklich" reichte für die Kündigung – es bedurfte noch nicht einmal konkreter Nachweise, deshalb die Klagen.

Ähnlich war es in den anderen Bundesländern – die meisten blieben, weil "unbedenklich".

[GSaremba61]

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich meine Schüler ausgefragt, kontrolliert oder bespitzelt habe, noch dass ich dazu aufgefordert wurde.

Das ist schön, Paesi, doch Du bist nicht die DDR!

GeSa